Sonntag, 8. April 2012

Travia-Geweihten Gewandung: Petschaft

Heute zeige ich euch einen Teil der Travia Geweihten Gewandung, der eigentlich gar kein Gewandungsteil ist, sondern ein Accessoire. Ich habe nämlich mit den mir möglichen Mitteln ein Petschaft für ein Siegel hergestellt, indem ich eine Holzscheibe mit einem Lötkolben bearbeitet habe:

 
Petschaft mit Travia Symbol

Für meine Geweihte wollte ich einfache Siegel herstellen können, um damit offizieller Korrespondenz einen gewissen Charme zu verleihen. Da es offizielle Travia-Siegel weder zu kaufen gibt noch für einen vernünftigen Preis professionell angefertigt werden können, bin ich meinem selbstauferlegtem Motto treu geblieben:

Selbstmachen statt kaufen!

Ich dachte mir, dass eine kleine Haushaltsfee - wie eine Travia-Geweihte es ist - sicher auch ein selbstgemachtes Petschaft verwenden kann. Immerhin ist das viel individueller als ein professionelles Petschaft und damit hat das selbstgemachte Siegel auch den gewünschten Wiedererkennungswert.

So hab ichs gemacht:

Schritt 1:

Ich habe mir bereits vor Monaten aus einem alten abgelagerten Ast möglichst gleichmäßig dicke Scheiben gesägt. Einige habe ich mit Kaffee dunkler gefärbt - für das Petschaft ist die Farbe natürlich unerheblich.

Holzscheiben


Schritt 2:

Auf einem Schleifpapier habe ich die zukünftige Siegelfläche ganz glatt abgeschliffen. Die Rückseite auch, damit es sich schöner anfühlt.

Glattschleifen der Siegelfläche

Schritt 3:

Dann habe ich die Holzscheibe auf ein Papier gelegt und mit einem Bleistift umrandet, um die genauen Maße für die spätere Siegelfläche zu haben.

Abzeichnen der Siegelfläche

Schritt 4:

In den eingezeichneten Kreis habe ich mit einem ganz ganz weichen Bleistift das Symbol gezeichnet, welches später auf dem Siegel zu erkennen sein soll. Wenn es beim ersten Versucht nicht klappt, wiederholt man Schritt 3 und probiert so lange, bis die Zeichnung einem gefällt.

Zeichnung für die Siegelfläche

Achtung, hier darf man nicht spiegelverkehrt zeichnen, auch wenn das Petschaft natürlich später spiegelverkehrt gearbeitet werden muss  Die Zeichnung muss genau so orientiert sein, wie das Wachs-/Lack-Siegel später aussehen soll!

Schritt 5:

Dann habe ich die Zeichnung auf die Holzscheibe gelegt, so dass die Graphitlinien direkt auf dem Holz zu liegen kommen. Dann habe ich das Petschaft vorsichtig unter dem Papier ausgerichtet, bis es genau im Umrandungskreis  aus Schritt 3 lag.

Nach der Ausrichtung habe ich das Papier fest auf das Holz  gedrückt (vorsichtig, nicht verrutschen!) und mit harten Radiergummi oder dem stumpfen Ende eines Bleistifts vorsichtig über die Papierrückseite gerieben, damit sich der weiche Graphit vom Papier auf die Holzscheibe abreibt.

Hiervon gibts kein Foto, weil man da eh nur ein weißes Blatt sehen würde - die Holzscheibe liegt ja darunter verborgen.

Schritt 6:

Mit einem heißen Lötkolben, in den eine ganz kleine Spitze eingesetzt ist, bin ich dann die eingezeichneten Linien auf dem Holz nachgefahren, bis sich die Linien des späteren Siegels auf dem Petschaft abgezeichnet haben. Man darf sich natürlich mit leichten Linien nicht begnügen. Für ein erhabenes Siegel müssen sich tiefe Gräben ergeben.

Vorsichtig, man kann sich hierbei sehr leicht verbrennen. Bitte gebt gut auf euch und eure Hände acht, wenn ihr das nachmacht!



Muster mit Lötkolben nachziehen

Schritt 7:

Nach dem Auskühlen des Holzes habe ich es noch mit etwas Kokosöl (Olivenöl o.Ä. geht auch) eingerieben, damit die Oberfläche des Holzes versiegelt ist und das Wachs später beim Siegeln nicht in den Poren des Holzes festkleben kann.

Fertig!

Wie ein mit dem Petschaft gemachtes Siegel aussieht, zeige ich euch in einem anderen Eintrag!

7 Kommentare:

  1. Coole Sache, ich wäre im Leben nicht darauf gekpmmen, ein Siegel aus Hoz zu machen! Ich hätte Fimo genommen, als Negativ erst und dann das Positiv (den Stempel) davon mit Fimo abgenommen...

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Danke.

      Ich habe auch lange überlegt, es mit Modelliermasse zu machen, aber die war mir zu porös und hätte auch nicht ambientig ausgesehen. Zumal ich zu dem Zeitpunkt meine Schnitzwerkzeuge noch bei meinen Eltern zwischengelagert hatte, so dass mit dem Lötkolben einfach bessere Ergebnisse zu erzielen waren. Ein längerer Griff wäre vielleicht wünschenswert, aber ich hatte nur die dünnen Holzscheiben da.

      Löschen
  2. Wooow- wenn ich das sehe bin ich mal wieder völligst beeindruckt. Find ich toll wie du dein Hobby richtig auslebst!Liebste Grüße

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Das wird mein erstes LARP, aber ich mach sowas einfach gerne. Danke für das Kompliment!

      Löschen
  3. Hallo Frizzi,

    du hast im Winter und Frühjahr so viel gepostet, aber jetzt schon seit Anfang April nicht mehr – alles ok bei dir?

    Liebe Grüße
    A aus E

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Repititorium, da ist so schrecklich viel zu tun, dass ich zu nichts mehr komme.

      Löschen
  4. Ach so. :-) Ja, das kann ich gut verstehen. Gehst du ins Unirep? Ingrid aus meinem Wohnheim ist jetzt dort, immer Mi-Fr.
    Na ja, frohes Schaffen :-) Ich muss hier auch.

    AntwortenLöschen

Danke für deinen Besuch auf meinem Blog. Kommentare zu meinen Einträgen freuen mich sehr.